Potenziale der Pferdearbeit

Potenzial der Pferde

Noch ist in Deutschland eine durchschnittliche Eigentumsfläche je Hof von ca. 20 ha. Das ist eine ideale Größe für einen Pferdehof. Das Pferd nicht an die heutige vorhandene Technik, Arbeitsabläufe und Gewohnheiten anpassen, sondern mögliche Arbeitsfelder auf die Möglichkeiten der Zugtiere optimieren. Global gesehen ziehen heute noch Zugtiere die Hauptlast der Nahrungsmittelerzeugung. Wenn die Bauern nicht weltweit in einen galoppierenden Strukturwandel in die Abhängigkeit geführt und die globalen Umweltprobleme weiter angeheizt werden sollen, muss man den Zugtieren, ihren Besitzern und der kleinstrukturierten bäuerlichen Landwirtschaft wieder ihren gebührenden Stellenwert in der Nahrungsmittelversorgung einräumen, bzw. die Umstellungsprozesse abfedern. Die heutigen ökologischen, sozialen und wirschaftlichen Probleme im dörflichen Kulturraum haben ihre Ursache nicht in der kleinstrukturierten vielseitigen Landwirtschaft, sondern sind viemehr Folgen aus der Vernichtung und Unterdrückung derselben

Vorteile Pferd

100 % echte regenerative Energie. Keine schädlichen Emissionen. Größtmögliche Wertschöpfung in der Region. Arbeit in wachsenden Beständen möglich ohne große Schäden. Erhaltung der für die Bodenstabilität wichtigen Grobporen- und Mittelporengefüges das Voraussetzung ist für eine maximale Bodenfruchtbarkeit und optimale Nährstoffverwertung der Pflanzen.

Erfahrungswerte, auf deren Grundlage die Leistungsfähigkeit des Pferdes auf moderne Verhältnisse umgerechnet werden kann. Anhand dieser Leistungsdaten aus den fünziger Jahren kann man sehr wohl einen Betrieb konstruieren, entwickeln und zeigen, dass eine weitestgehende Umstellung möglich wäre. Außerdem soll in dem Projekt nicht prinzipiell auf Maschinenarbeit verzichtet werden. Die Nutzung von Pferden in der Landwirtschaft bedeutet keine Rückführung in „Alte Zeiten“. So viel Pferdearbeit wie möglich, so viel Maschinenarbeit wie nötig.

Alternative Einsatzmöglichkeiten

Forstwirtschaft Kommunale Aufgaben Tourismus Pädagogik Heilpädagogik Landschaftspflege Naturschutz

Übrigens... Sinnvoll und möglich auch in konventionell wirtschaftenden Betrieben. Jedoch bietet sich aufgrund angemessener Erzeugerpreise und Produktpreise die alternative Bewirtschaftung an.

Perspektive

Das Höfesterben wird nicht ewig so weitergehen, obschon der Höhepunkt noch lange nicht erreicht ist. Hier im Norden werden die meisten Höfe - oder besser gesagt die Nutzflächen- in großem Stil gebündelt, sind aber noch im Besitz der ehemaligen Bauernfamilien oder deren Erben. Es wird die Zeit kommen, da sich viele Eigentümer die Sinnfrage stellen müssen nach den Auswirkungen und Folgen ihres Handelns. Künftigen Bewirtschaftern sollte unseres Erachtens die Alternative geboten werden, ihre Höfe oder Teilflächen kostengünstig wieder in Betrieb zu nehmen, sei es im Voll- oder Nebenerwerb oder Selbstversorgung, mit entsprechender kultureller und finanzieller Wertschätzung. Von der Größe her haben viele aufgegebene Höfe eine ideale Ausstattung mit Eigenland und Hofgebäuden, was das Potenzial für die Pferdearbeit angeht bzw. Teilflächen können jederzeit wieder eigen bewirtschaftet werden. Und Pferde gibt es auf dem Lande genug. Prinzipiell sind alle Rassen geeignet. Was fehlt, sind sinnvolle Arbeitsgeräte, die auf dem Stand der heutigen Technik sind und Beispielbetriebe, in denen auch gutes Geld verdient wird. Gäbe es vor Ort geeignete Pferdetechnik, die für einen geringen Kostenbeitrag ausgeliehen werden könnte, würde heute schon manch Pferdebesitzer (Hoferbe, Heimatverein, etc..) aus Interesse und Freude an der Pferdearbeit damit auf eigenen Feldern experimentieren. Das könnte gleichsam eine Initialzündung werden für eine dynamische Entwicklung. Pferde haben auf den Höfen in Norddeutschland schon immer eine herausragende Stellung gehabt. Heutzutage wecken Arbeitspferde bei vielen romantische rückwärts gerichtete Gefühle im Sinne von „guter alter Zeit“ oder „Not und Mühsal“. Wir sehen vor allem eine zeitlose und geniale Symbiose aus Natur und Kultur, von Wildheit und Verlässlichkeit, Kraft und Anmut. Diese zu nutzen ist eines der letzten echten Abenteuer auf Höfen. Gib den Tagen mehr Leben und nicht nur dem Leben mehr Tage.

Ziel: Aufbau einer Lehr- und Versuchseinrichtung für Pferdearbeit

- Verbesserung des Image des Arbeitstiers

- Existenzsicherung kleinstrukturierter Betriebe

- Erhaltung alter Haustierrassen

- Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit

- Bauernhof als Lern- und Erfahrungsort

- Aufbau eines Maschinenrings für Arbeitsmaschinen

- Initiierung regionaler Vermarktungskonzepte

- Förderung regionalen Handwerks

- Entwicklung nachhaltiger Bodennutzung- und Entwicklung

- Wiederherstellung und Bewahrung von Biotopstrukturen