Insel in der (Mais-)Wüste

Ausgangssituation

'Brot und Spiele' - wer kennt ihn nicht, den Wahlspruch der Römer zur Ruhigstellung der Bevölkerung? In den letzten sechs Jahrzehnten hat dieser Wahlspruch durch die Niedrighaltung der Nahrungsmittelpreise durch EU-Ausgleichszahlungen für landwirtschaftliche Betriebe Höhen erreicht, bei denen die Gefahr besteht, dass die Finanzierung auf Dauer nicht gesichert erscheint, sodass der Verbraucher auf Dauer die wahren Produktionskosten wird decken müssen.

Der neue Wahlspruch lautet 'Alle gegen alle, aber alle zusammen gegen die Natur'. Profitdenken und Wettbewerb der einen sowie Desinteresse oder Unwissenheit eines Großteils der Verbraucher hat dazu geführt, dass im Gegensatz zu der Vielseitigkeit der Lebensstile die Ernährungslage recht einseitig erscheint. Wir versuchen den Wert des Lebensmittels und der Vielseitigkeit sowie den Wert einer intakten Landschaft in den Fokus der Betrachtung zu stellen.

Im letzten Jahrzehnt war ein dramatischer Rückgang an Kleintieren, Insekten, Vögeln und Wildtieren zu beobachten, sodass der Verein an einer komplexen Vernetzung von Biotopen und Habitaten im Sinne einer Insellösung arbeitet. Es geht inzwischen nicht mehr nur darum, eine spezielle Tier- oder Pflanzenart zu fördern, sondern das „Leben an sich“ ist in seinen Grundlagen in heftige Bedrängnis geraten. Diese Negativentwicklung hat eine enorme Eigendynamik entwickelt, sodass man sich fragen muss, ob die bisherigen Schutzmaßnahmen und Strategien erfolgreich waren. Es gibt in unserer Region bis auf seltene Ausnahmen keine Gruppen, die sich offensiv für den Naturschutz einsetzen. Von einem angemessenen Kräfteverhältnis kann keine Rede sein. Jedoch macht sich in der Bevölkerung inzwischen ein kritischer Bewusstseinswandel bemerkbar, weil Schademissionen, Spritzmittelfolgen und Beeinträchtigungen nicht mehr zu übersehen sind. Bequemlichkeit und Konfliktscheue wird durch ein kritischer werdendes Verbraucher- und Protestbewusstsein abgelöst. Die erste deutliche Konsequenz und Ernährungshaltung zeigt sich in einem gößer werdenden Teil der jungen Bevölkerung, der der vegetarischen Lebensweise große Bedeutung zumisst.


Buurskupp (Hermann May, Meppen)

Bessvoars Buräie

meeist hunnert Väierpsaat

in fief off sess Pande

föär Wittwäiten, Haawer,

Brootroggen un Wisken mit

Aeppel-, Bäären-, Kaessebarbööme,

Böüken un Eeiken üm 't Huus;

twäi Pääre upp Dääle,

upp de Graupe twaelf Kaie,

sääben, vällichte acht Beeister,

dräi, väier Kaelwer;

fief Tuchten Biggen,

Mutten un Beer,

sowatt tain Lööpers;

bolde daertich Höüner mit Haone;

Hunt un Katten.

 

Bessvoars Buräie

kunnst bekieken, ruuken,

aenlustern, föülen.

 

Vandaage

upp de heeile Stää

kieneein Däiert;

Monokultur.

Bessvoar lang all doot.