"Volumus quod in horto omnes habeant"

Der Karlsgarten

Eine besondere Stellung innerhalb des Projektes wird der Karlsgarten einnehmen. An einem öffentlich zugänglichen Standort in unmittelbarer Nähe des Vereinssitzes.

Der Karlsgarten beruht auf der Liste der Pflanzen und Obstgehölze, die im 70. Kapitel des 'Capitulare de Villis' (Landgüterverordnung Karls des Großen) genannt werden. "Volumus quod in horto omnes habeant" bedeutet übersetzt: "Wir (Karl) wollen, dass der Garten folgende Kräuter habe." Ein großer Teil von Kapitel 70 beschäftigt sich mit Obstbäumen. Streuobst ist demnach schon seit mindestens 1200 Jahren ein sehr wichtiges Thema.

Der Karlsgarten wird den Mittelpunkt eines Netzwerkes aus verschiedenen Umwelt- und landwirtschaftlichen Maßnahmen einnehmen. Innerhalb dieses Netzwerkes (der ersten Ebene) wird der Karlsgarten mit der vorgeschriebenen Ausstattung sowie einem Solargewächshaus für Saatgut, Anzucht und Überwinterung der Pflanzen errichtet. In diesem Bereich wird Umwelt- und Ernährungsbildung betrieben, auch indem die historische Bedeutung des Karlsgartens als Vielseitigkeitsstandortsklassiker der Vergangenheit auch für die Gegenwart und Zukunft aufgezeigt wird. Die Menschen von heute können erkennen, dass die Beschäftigung mit Ernährung in allen Epochen der Geschichte als relevant und wichtig angesehen wurde. Kinder werden in diesem Kontext kindgerecht an das Thema Vielseitigkeit herangeführt.

Auf der zweiten Ebene des Projektes werden weitere traditionelle (und moderne) hiesige Gartenfrüchte zu Lehrzwecken angepflanzt. Unmittelbar um den Karlsgarten wird ein Botanischer Bauerngarten entstehen. Dazu wird auf dritten Ebene eine bestehende Streuobstwiese erweitert. In unmittelbarer Nähe zum Komplex Karlsgarten (& Botanischer Bauerngarten) auf dem gegenüberliegenden Acker, der historischen Eschfläche des Hofes Westendorf in Herbergen/Menslage, können sämtliche relevanten Ackerfrüchte angebaut werden.

Diese drei Ebenen sind inmitten der Natur miteinander vernetzt und erlauben die Integration von Naturschutzmaßnahmen (Ebene 4). Die vier Teilprojekte ergeben dann ein Gesamtprojekt, in dessen Rahmen Pädagogik und Therapie ihre Anwendung finden und das sich förderlich auf den Tourismus sowie der globalen Vernetzung auswirken kann (Geocaching).

Zielpersonen sind vor allem Kinder und Jugendliche aber auch Familien und Erwachsene. Der Karlsgarten inklusive Gesamtkomplex kann einen Beispielcharakter für private Haltungen zu Ernährung, Umwelt und dem Miteinander der Menschen einnehmen und einen dynamischen Prozess 'von unten' in Gang setzen. Wir würden uns über eine Unterstützung freuen. Leider ist es besonders in einer Region, die als Silicon Valley des Agrobusiness tituliert wird, nicht leicht, Unterstützung zu generieren. Besonders im Nordkreis in einer der strukturärmsten Gemeinden des Landkreises Osnabrück

Der Karlsgarten - Zurück ins Frühe Mittelalter auf der Reise in die Zukunft

Der Karlsgarten ist durch seine Anlage ein Dauerprojekt, das vom historischen Beispiel ausgehend in die Moderne übertragen langfristig und nachhaltig erst den Garten anlegt und dann nach Ablauf der Förderung diesen unterhält und öffentlich betreibt - durch ehrenamtliche Vereinsmitglieder vor Ort. Der Verein setzt darin Angebote mit einem hohen ehrenamtlichen Engagement um, die an Kindern/Jugendlichen und Familien ausgerichtet sind. Das Projekt kann zudem als Beispiel für andere dienen und entwickelt im nachhaltigen Lauf neue (pädagogische) Angebote. Das im Karlsgarten und im Botanischen Bauerngarten gezüchtete Saatgut kann in Zukunft an Interessierte weitergegeben werden.

Mai 2015: Rückseite des Karlsgartens.

Übersichtsplan (Muster)

Saatguterzeugung

Botanischer Bauerngarten

Dieser wird eine Sammlung der gebräuchlichsten und anbauwürdigsten Nutzpflanzen (min. 100 verschiedene Sorten) zur menschlichen Ernährung (Freiland) erfassen.

Mai 2015:
Blick auf den Botanischen Bauerngarten, der um den Karlsgarten angeordnet sein wird.

Streuobstwiese

Erweiterung einer bestehenden Anlage mit den im Originaltext des capitulare de villis aufgeführten Sorten.

April 2014

Nachhaltigkeit

Intensive Recherchen, Besuche und Beobachtungen regionaler und überregionaler Projekte lassen den Schluss zu, dass viele Projekte nach Ablauf des Förderzeitraums nicht mehr fortbestehen oder sukzessive mit neuen Fördermaßnahmen weiterentwickelt werden müssen - kurzfristige PR-Maßnahmen inklusive. Das alles wollen wir nicht.

Der Karlsgarten wird den Mittelpunkt eines Netzwerkes aus verschiedenen Umwelt- und landwirtschaftlichen Maßnahmen einnehmen. Innerhalb dieses Netzwerkes (quasi der ersten inneren Ebene) wird der Karlsgarten mit der vorgeschriebenen Ausstattung sowie einem Solargewächshaus für Saatgut, Anzucht und Überwinterung der Pflanzen errichtet. In diesem Bereich wird Umwelt- und Ernährungsbildung betrieben, auch indem die historische Bedeutung des Karlsgartens als Vielseitigkeitsstandortsklassiker der Vergangenheit auch für die Gegenwart und Zukunft aufgezeigt wird. Die Menschen heute können erkennen, dass die Beschäftigung mit Ernährung in allen Epochen der Geschichte als relevant und wichtig angesehen wurde. Kinder werden in diesem Kontext kindgerecht an das Thema Vielseitigkeit herangeführt.

Zielpersonen sind vor allem Kinder und Jugendliche aber auch Familien und Erwachsene. Der Karlsgarten inklusive Gesamtkomplex kann einen Beispielcharakter für private Haltungen zu Ernährung, Umwelt und dem Miteinander der Menschen einnehmen und einen dynamischen Prozess 'von unten' in Gang setzen.

Am Karlsgarten wird ein Solargewächshaus in einer Größe von ca. 4x8 Meter bei ca. 4 Meter Höhe integriert, um die praktischen, gärtnerischen und pädagogischen Möglichkeiten einer derartigen Anlage voll auszuschöpfen. Neben Saatguterzeugung (Jungpflanzenanzucht) und Überwinterung der frostempfindlichen Pflanzen ist es dadurch möglich, das komplette Spektrum vom Saatkorn bis zur Pflanze/Frucht aufzuzeigen. Auch ist es Schutzraum bei schlechter Witterung, Klassenzimmer, Ausstellungsplatz (Vorführ- und Ausstellungsraum) und Geräteabstellmöglichkeit. Dieser Karlsgarten wäre einer der wenigen in Deutschland oder vielleicht sogar momentan der einzige, der auf einem aktiven Bauernhof eingerichtet wird, der mit den historischen Landgütern in Ausstattung, Anbau, Diversität und Vielseitigkeit und Größe in Einklang gebracht werden kann. Diese Gesamtanlage hat außerdem eine außergewöhnlich hohe Verdichtung von Landschafts- und Naturelementen bei gleichzeitiger vielseitiger kleinstrukturierter Landwirtschaft in einem modernen ökonomischen Umfeld inmitten einer industriell geprägten Landwirtschaft, in dem praxistaugliche und umsetzbare Strategien verschiedener alternativer Nutzungsmöglichkeiten im ökologischen Kontext erprobt, dokumentiert und vermittelt werden sollen. Das soll kein Event-, Lifestyle-, Ferienhof-, Bauernhofcafestandort werden, sondern ein Forschungs- und Anschauungshof.