Die Hase, ihre natürlichen Bäche, Nebenflüsse, Ent- und Bewässerungsgräben waren charakteristisch für unsere Landschaft. Eine Lebensader für Mensch und Natur. Fundament des Wohlstandes und Artenreichtums unserer Region.

Das Projektgebiet liegt innmitten des Hasedeltas und es wurden und werden erhebliche Anstrengungen unternommen, um das Potenzial auszuschöpfen, die landwirtschaftliche Nutzung mit dem Naturschutzgedanken zu verschmelzen.

Teilbereiche des Flusses, der Entwässerungsgraben und seine Seitenräume werden schon seit Jahrzehnten entwickelt und beobachtet anhand einiger beispielhafter Maßnahmen. Mit dem Eisvogelprojekt, der Abbruchkante und dem Nachtigallenprojekt haben wir als Verein seit 2013 erste Projekte in Kooperation mit dem Unterhaltungsverband 97, der Naturschutzstiftung des Landkreises und privaten Spendern durchgeführt. Die Kooperationen werden hoffentlich weiter geführt, sodass ein Gesamtprojekt entsteht, in dem verschiedene exemplarische Maßnahmen durchgeführt, sukzessive entwickelt und beobachtet werden können. Dabei geht es um die Vernetzung eines Grabenabschnittes vom letzten Auenwaldrelikts Im Westen der Ortschaft Herbergen (‚Fehn Lande‘) bis hin zur Mündung in den Hahnemoorkanal und Wiedereinrichtung eines Staues über eine Länge von ca. 800 Metern. Mittendrin wird Landwirtschaft betrieben, die den Naturschutzgedanken nicht behindert, sondern sich förderlich auswirkt auf alle Bereiche des Naturschutzes. (Ertragreiche) Landwirtschaft schließt sich auch in Naturschutzgebieten keinesfalls aus.

Der Verein versucht die Interessen von Grundstückseigentümern und den Unterhaltungsverbänden (Eigentümer der Gewässer) zu koordinieren, um gemeinsame Ideen umzusetzen.

Auf dem Weg zu einem freien Lernstandort im Hasetal

Auf dem Weg zu einem freien Lernstandort im Hasetal spielen naturgemäß die Hase, ihre Nebenflüsse und das ehemalige Be- und Entwässerungssystem eine wichtige Rolle, um Beziehungen zwischen Mensch und Natur im Kontext des Wandels der Zeit aufzuzeigen.

Auf dem Projektstandort standen bisher Freiwilligkeit und Ehrenamtlichkeit bei der Initiierung, Finanzierung und Umsetzung der Maßnahmen im Vordergrund. Diese Grundpfeiler bilden weiterhin die Basis der Vereinsarbeit. Nun ist eine Stufe erreicht, an der Vernetzungen mit anderen Institutionen und Öffentlichkeitsarbeit verstärkt vorangetrieben werden.

Auf dem Projektgebiet werden alle Komponenten, die zu einer nachhaltigen Entwicklung des Lebensraums Hase beitragen, vereint.

In der Landwirtschaft ist die extensive Nutzung der Landflächen unter Beachtung der Existenzsicherung der bäuerlichen Arbeit bei gleichzeitiger Beibehaltung und Förderung des Hochwasserschutzes im Rahmen einer ordnungsgemäßen Wasserbewirtschaftung grundlegendes Ziel der Kooperation zwischen Verein und Hof. Dabei wurden und werden experimentelle Projekte zur Flächenbewirtschaftung, Sukzession, Extensivierung und landwirtschaftlicher Nutzung durchgeführt.

Auf dem Projektstandort wird eine nachhaltige Wasserwirtschaft vorangetrieben durch Wasserrückhalteeinrichtungen und Förderung des Bodenlebens, der Bodenkapillarität durch angepasste Fruchtfolgen und Bewirtschaftungsmethoden. Die Einrichtungen der Regenwasserrückhaltung wurden geplant zur Gewährleistung eines gleichmäßigen Abflusses überflüssigen Regenwassers und sichern so die Ressource Wasser und ihre Verfügbarkeit für die Lebensmittelproduktion. Die biologische Durchgängigkeit von Acker, Grünland, Wald und Auen auf engstem Raum wurde durch exemplarische Landschaftselemente initiiert. Einträge von Sand und anderen Emissionen werden unterbunden. Die Gewässeergüte auf dem Projektstandort wird durch völligen Verzicht auf künstliche Pestizide und einem Minimum an Nährstoffeintrag im Rahmen eines Kreislaufmodelles gefördert. Durch die Beschattung (z. B. mit Laubbäumen) von Ufern wird außerdem der Unterhaltungsaufwand von Ufern minimiert.

Mit dem Karlsgarten wurde ein Langzeitprojekt zur umweltverträglichen Nutzung im geschichtlichen Kontext der Kulturlandschaft Dorf initiiert, das auch insbesondere auf Umweltbildung und Tourismus ausgelegt ist. Freiwilligkeit und Ehrenamt ist weiterhin für den Verein von elementarer Bedeutung, um Bodennutzung, ökologische Lebensraumbedingungen und Gewässermanagement dem Menschen nahezubringen.

Der Verein unterstützt den behördlichen Naturschutz, indem er Maßnahmen fördert, die zur Verbesserung der Gewässerqualität beitragen und übergeordneten Zielen wie der Erhöhung des Laubwaldbestandes in den Auebereichen der Hase beispielhaft umsetzt. So kann der Verein demonstrieren, wie anhand der Verdoppelung des Laubwald- und Laubbaumanteils auf dem Projektstandort positive Begleiterscheinungen für Flora und Fauna offensichtlich zu Tage treten. Die strukturreichen Auenlandschaften in Hasenähe wurden bereits von Eisvogel und Wirbellosen besiedelt. Für Uferschwalben und andere Flagschiffarten wurden Lebensräume vorbereitet. In Zusammenarbeit mit Behörden und Unterhaltungsverband Hase Bersenbrück sind auf dem Projektgelände Deichrückbauten sinnvoll und möglich.